Die Kreativmühle der Stadt Mücheln hat im Laufe der Zeit ihren Namen und Besitzer oft gewechselt. Bei ihrer Ersterwähnung 1761 war sie die „Pulvermühle“. Salpeter aus Schächten der Hüttenwende in St. Ulrich gewonnen, wurde hier – zuletzt durch Müllermeister Julius Damm – verarbeitet.
1868 ließ Rittmeister von Helldorff, Domherr des Hochstiftes Merseburg, als der neue Besitzer des Schlosses mit zugehörigem Rittergut, die Mühle abreißen und neu errichten. Zimmermeister Herr Zwilling aus Mücheln und Mühlenbauer Herr Kühl gaben der Mühle ihre neue Gestalt, die sich bis heute im Wesentlichen erhalten hat. Von nun an hieß die Gutsmühle auch „Herrenmühle“ und wurde wohl zum Getreide mahlen eingesetzt.
Der Mühlenbetrieb wurde um 1933 eingestellt, das Wasserrad aber zum Transport von Wasser für den Gutsbedarf weiter genutzt, so dass es bis 1970 erhalten blieb.
Nach 1970 wurde die Mühlentechnik entfernt und das Obergeschoß des Mühlengebäudes zu Wohnzwecken genutzt.
Nach der Wiedervereinigung wurde die Wasserführung geändert und das Mühlrad saniert, um die Mühle als attraktiven Bestandteil in den Müchelner Mühlenwanderweg entlang der Geisel einzugliedern.
Die Mühle wurde zuletzt von 2017 bis 2019 grundhaft saniert und einer neuen Nutzung mit Ferienwohnungen und einem Begegnungszentrum zugeführt. Sie ist seit dem die „kreativMÜHLE“.